#Spinoza Electrical Turn. "Was ist die wichtigste Frage der Welt?" - WIeso machen denn so viele beim SCHIKANieren mit -"Money al aroeund their brain" IMTAION DER AFFEKTE DIE Mensch naieg mehr zr rACH als zm Milktleid ud wol, da de andrn anch ihre Sine leben. " #Spinozas EIV Appendix dei vsollständieg Antwort. Die Illusion des freien Willens, WEchselwirkun von Köpr un Geus sat GEDÄCHSNIS Dauer"Sozialisation"(Vergesllschaftung bei "Philosophie des Geld"Es",KOkettrrie, "Nihilismus" Soziologen Simmel (1. Weltkrieg )) lässt sie in drr falschen "WAGENburg der Knechtschaft der Affekte" statt nach Streben der "LEITUNG der VERNUNFT" #Spinozas TANTRAsex SWAMI,SUFi.,LAMA dabei 

 

 

Spinoza Ethik iV "übe di Knenczhhaft dr Affelte" Anhang

Was ich in diesem Teile über die rechte Lebensweise angegeben habe, ist nicht so geordnet dargestellt, daß eine rasche Übersicht möglich wäre. Die betreffenden Stellen finden sich vielmehr da und dort zerstreut, indem ich sie da zu beweisen suchte, wo ich sie am besten von anderen Sätzen ableiten konnte. Ich will es daher hier zusammenfassen und in einzelnen Hauptsätzen darstellen.

§ 1

Alle unsere Bestrebungen oder Begierden erfolgen so aus der Notwendigkeit unserer Natur, daß sie entweder aus ihr allein, als ihrer nächsten Ursache, begriffen werden können, oder sofern wir ein Teil der Natur sind, der aus sich allein, ohne andere Individuen, nicht adäquat begriffen werden kann.

§ 2

Begierden, welche aus unserer Natur so erfolgen, daß sie aus ihr allein begriffen werden können, sind diejenigen, die sich auf den Geist beziehen, sofern dieser als aus [340] adäquaten Ideen bestehend begriffen wird. Die übrigen Begierden aber sind jene, die sich auf den Geist nur beziehen, sofern er die Dinge inadäquat begreift und deren Macht und Wachstum nicht durch das menschliche Vermögen erklärt werden kann, sondern durch das Vermögen der Dinge, die außer uns sind, erklärt werden muß. Darum heißen die ersteren richtig Handlungen, diese aber Leiden.

§ 3

Unsere Handlungen, d.h. jene Begierden, welche durch das Vermögen des Menschen oder durch die Vernunft erklärt werden, sind immer gut; die andern aber können sowohl gut als schlecht sein.

§ 4

Nützlich fürs Leben ist daher vor allem, den Verstand oder die Vernunft soviel als möglich zu vervollkommnen. Darin allein besteht des Menschen höchstes Glück oder die Glückseligkeit. Denn die Glückseligkeit ist nichts anderes als die Zufriedenheit des Geistes, welche aus der intuitiven Erkenntnis Gottes entspringt. Den Geist vervollkommnen ist aber nichts anderes als: Gott und die göttlichen Attribute und Handlungen, welche aus der Notwendigkeit seiner Natur erfolgen, erkennen.

Der letzte Zweck des von der Vernunft geleiteten Menschen oder seine höchste Begierde, nach welcher er alle übrigen zu lenken trachtet, ist daher diejenige, durch weiche er dahin gebracht wird, sich und alle Dinge, die in den Bereich seines Denkens fallen können, adäquat zu begreifen.
[341]

§ 5

Es gibt darum kein vernünftiges Leben ohne Erkenntnis. Auch sind die Dinge nur insofern gut, sofern sie den Menschen fördern, das Leben des Geistes zu genießen, welches durch Erkenntnis definiert wird. Was dagegen den Menschen hindert, die Vernunft zu vervollkommnen und ein vernünftiges Leben zu genießen, das allein nennen wir schlecht.

§ 6

Weil aber alles, wovon der Mensch selbst die wirkende Ursache ist, notwendig gut ist, so kann folglich dem Menschen kein Übel zustoßen als nur von äußern Ursachen; sofern er nämlich ein Teil der ganzen Natur ist, deren Gesetzen die menschliche Natur zu gehorchen und welcher er sich auf fast unendliche Weisen anzubequemen genötigt ist.

§ 7

Eine Möglichkeit, daß der Mensch kein Teil der Natur wäre und ihrer gemeinschaftlichen Ordnung nicht zu folgen hätte, gibt es nicht. Wenn aber der Mensch unter solchen Individuen lebt, die mit seiner Natur übereinstimmen, so wird eben dadurch sein Tätigkeitsvermögen gefördert oder genährt werden. Befindet er sich dagegen unter Individuen, welche mit seiner Natur sehr wenig übereinstimmen, so wird er kaum ohne große Veränderung seiner selbst sich ihnen anbequemen können.

§ 8

Alles in der Natur, wovon wir urteilen, daß es schlecht ist oder zu hindern vermag, daß wir existieren und ein vernünftiges Leben genießen können, das dürfen wir mit[342] allen Mitteln, die uns die besten dünken, von uns abhalten. Umgekehrt dürfen wir alles, wovon wir urteilen, daß es gut ist oder nützlich, um unser Sein zu erhalten und ein vernünftiges Leben zu genießen, für unsern Gebrauch uns nehmen und auf jede beliebige Weise gebrauchen. Überhaupt ist nach dem höchsten Naturrecht jedem erlaubt, das zu tun, was ihm nach seiner Meinung zum Vorteil gereicht.

§ 9

Nichts kann mehr mit der Natur eines Dinges übereinstimmen als andere Individuen derselben Art. Daher gibt es (nach § 7) für den Menschen nichts, was ihm nützlicher wäre, sein Sein zu erhalten und ein vernünftiges Leben zu genießen, als der Mensch, der von der Vernunft geleitet wird.

Weil wir ferner unter den Einzeldingen nichts kennen, was vorzüglicher wäre als ein Mensch, der von der Vernunft geleitet wird, so kann folglich jeder einzelne Mensch durch nichts mehr zeigen, wie sehr er an Geschick und Geist voran ist, als dadurch, daß er die Menschen so heranbildet, daß sie endlich nach der ausschließlichen Weisung der Vernunft leben.

§ 10

Sofern die Menschen von Mißgunst oder sonst einem Affekt des Hasses gegeneinander erfüllt sind, insofern sind sie einander entgegen, und folglich haben sie voneinander um so mehr zu fürchten, je mehr sie vor andern Individuen der Natur vermögen.

§ 11

Die Herzen werden aber nicht durch Waffen, sondern durch Liebe und Edelmut gewonnen.

§ 12

[343] Es ist den Menschen vor allem nützlich, Verbindungen einzugehen und sich durch solche Bande aneinanderzuschließen, durch welche am ehesten alle zur Einheit werden, und überhaupt alles zu tun, was zur Befestigung der Freundschaft dient.

§ 13

Doch dazu gehört Geschick und Wachsamkeit. Denn die Menschen sind wankelmütig (weil eben die wenigsten nach Vorschrift der Vernunft leben), dabei aber meistens mißgünstig und mehr zur Rache als zum Mitleid geneigt. Um also jeden, welchen Sinnes er sein mag, zu ertragen, dabei aber sich selbst zu hüten, daß man die Affekte der anderen nicht nachahmt, dazu ist eine besondere geistige Kraft vonnöten.

Diejenigen dagegen, welche die Menschen heruntersetzen und sich besser darauf verstehen, über die Laster zu schimpfen, als Tugenden zu lehren, und das menschliche Gemüt zu zerknirschen, statt es zu kräftigen, sie sind sich und andern zur Last. – Daher haben viele infolge ihrer großen Unduldsamkeit und ihres falschen Religionseifers es vorgezogen, unter Tieren statt unter Menschen zu leben; so wie junge Leute, die, ihren Eltern entfliehend, deren Vorwürfe sie nicht geduldig ertragen können, unter die Soldaten gehen und die Beschwerlichkeiten des Kriegs und ein tyrannisches Regiment den häuslichen Annehmlichkeiten und elterlichen Ermahnungen vorziehen und sich jede Last auferlegen lassen, nur um sich an den Eltern zu rächen.

§ 14

Obgleich also die Menschen in allem sich zumeist nach ihren Neigungen richten, so ergeben sich doch aus ihrer gemeinsamen Vereinigung vielmehr Vorteile als Nachteile. Darum ist es besser, ihre[344] Unbilden mit Gleichmut zu ertragen und das mit Eifer zu betreiben, was dazu dient, die Eintracht und Freundschaft herzustellen.

§ 15

Die Eintracht wird durch dasjenige erzeugt, was zur Gerechtigkeit, Billigkeit und Ehrbarkeit gehört. Denn nicht bloß das, was ungerecht und unbillig ist, verletzt die Menschen, sondern auch, was für unehrbar gilt oder was gegen die herrschenden Sitten verstößt. – Um aber Liebe zu gewinnen, ist vor allem das nötig, was zur Religion und Frömmigkeit gehört (s. hierüber im vierten Teil die 1. und 2. Anmerkung zu Lehrsatz 37, die Anmerkung zu Lehrsatz 46 und die Anmerkung zu Lehrsatz 73).

§ 16

Außerdem wird die Eintracht auch vielfach durch die Furcht erzeugt; doch dieser Eintracht fehlt die Treue (Zuverlässigkeit). Dazu kommt, daß die Furcht einem geistigen Unvermögen entspringt und darum zum Gebrauch der Vernunft nicht gehört, sowenig als das Mitleid, obgleich es anscheinend eine Art von Frömmigkeit ist.

§ 17

Die Menschen werden außerdem durch Freigebigkeit gewonnen, diejenigen besonders, welche nicht in der Lage sind, das zum Lebensunterhalt Notwendige sich zu verschaffen. – Doch übersteigt es weit die Kräfte und den Nutzen eines Privatmannes, jedem Bedürftigen Hilfe gewähren zu können, da der Reichtum eines Privatmannes lange nicht hinreicht, dies zu leisten. Zudem ist auch die geistige Fähigkeit eines Einzelnen viel zu beschränkt, um sich alle in Freundschaft verbinden zu können. Darum liegt die Sorge für die Armen der ganzen[345] Gesellschaft ob und gehört nur zum Gemeinwohl.

§ 18

In der Annahme von Wohltaten und Dankesbezeigung muß ein ganz anderes Verhalten beobachtet werden (hierüber s. im vierten Teil die Anmerkungen zu Lehrsatz 70 und 71).

§ 19

Die sinnliche Liebe sodann, d.h. die Geschlechtslust, welche die körperliche Schönheit einflößt, wie überhaupt jede Liebe, welche eine andere Ursache als die geistige Freiheit anerkennt, geht leicht in Haß über; wenn sie nicht, was noch schlimmer ist, eine Art des Wahns ist, in welchem Falle sie mehr durch Zwietracht als durch Eintracht genährt wird (s. den Zusatz zu Lehrsatz 31 im dritten Teil).

§ 20

Was die Ehe anbelangt, so ist es gewiß, daß sie mit der Vernunft übereinstimmt, wenn die Begierde nach fleischlicher Vermischung nicht bloß von der äußerlichen Schönheit, sondern auch von dem Verlangen, Kinder zu zeugen und weise zu erziehen, hervorgerufen wird und wenn außerdem die gegenseitige Liebe von Mann und Weib nicht bloß die Körperschönheit, sondern vornehmlich die Geistesfreiheit zur Ursache hat.

§ 21

Auch die Schmeichelei erzeugt Eintracht, aber durch das häßliche Laster der Knechtsseligkeit oder durch Heuchelei. Denn niemand läßt sich mehr durch Schmeichelei einnehmen als die Hochmütigen, welche die ersten sein möchten, aber nicht sind.
[346]

§ 22

Im Kleinmut (Demut, Selbsterniedrigung) steckt eine falsche Art von Frömmigkeit und Religion. Und obgleich der Kleinmut dem Hochmut gegenübersteht, so steht doch der Kleinmütige dem Hochmütigen am nächsten (s. die Anmerkung zu Lehrsatz 57 im vierten Teil).

§ 23

Die Scham fördert die Eintracht nur in solchen Dingen, die sich nicht verbergen lassen. Weil ferner die Scham eine Art Unlust ist, gehört sie nicht zum Gebrauch der Vernunft.

§ 24

Die übrigen Affekte der Unlust gegen andere Menschen sind das gerade Gegenteil von Gerechtigkeit, Billigkeit, Ehrbarkeit, Frömmigkeit und Religion. Und obgleich die Entrüstung anscheinend eine Art der Billigkeit ist, so lebt man doch da gesetzlos, wo es jedem erlaubt ist, über die Taten anderer abzuurteilen und sich oder einem andern sein Recht zu verschaffen.

§ 25

Die Leutseligkeit, d.h. die Begierde, den Menschen zu gefallen, gehört, wenn sie aus der Vernunft hervorgeht, zur Frömmigkeit (wie in Zusatz I zu Lehrsatz 37,[347] Teil 4, gesagt wurde). Entspringt sie aber aus dem Affekt, so ist sie Ehrgeiz oder eine Begierde, durch welche die Menschen unter dem falschen Schein der Frömmigkeit meist Zwietracht und Aufruhr erregen. Denn wer die Nebenmenschen mit Rat oder Tat zu unterstützen strebt, daß sie, wie er selbst, des höchsten Guts teilhaftig seien, der wird in erster Linie darnach trachten, sich ihre Liebe zu gewinnen; er wird aber nicht darauf ausgehen, von ihnen bewundert zu werden, damit seine Lehre nach seinem Namen benannt werde, und wird ihnen überhaupt keinerlei Anlaß zum Neid geben. Auch wird er sich im gewöhnlichen Gespräch hüten, die Laster der Menschen aufzuzählen, und über das menschliche Unvermögen wird er nur spärlich zu sprechen suchen, desto mehr dagegen von der menschlichen Tugend oder dem menschlichen Vermögen und über die Mittel, durch welche dieses vervollkommnet werden kann; damit so die Menschen nicht aus Furcht oder Abneigung, sondern von dem Affekt der Lust allein angetrieben, nach der Vorschrift der Vernunft, so gut sie können, zu leben streben.

§ 26

Außer dem Menschen kennen wir kein Einzelding in der Natur, an dessen Geist wir uns erfreuen können und mit dem wir uns in Freundschaft oder irgendeiner Art des Umgangs zu verbinden vermöchten. Alles andere, was es außer den Menschen in der Natur gibt, zu erhalten, fordern darum die auf unsern Nutzen abzielende Vernunft nicht; vielmehr lehrt sie uns, es je nach seiner mannigfachen Brauchbarkeit zu erhalten, zu zerstören und auf jedwede Art unserem Nutzen anzupassen.

§ 27

Der Nutzen, den wir von den Dingen außerhalb des Menschen ziehen, besteht, neben der Erfahrung und[348] Erkenntnis, die wir gewinnen, indem wir sie beobachten und von einer Form in die andere umwandeln, hauptsächlich in der Erhaltung unseres Körpers. In dieser Hinsicht sind diejenigen Dinge besonders nützlich, welche den Körper in der Weise kräftigen und nähren können, daß alle seine Teile ihre Funktionen gehörig verrichten können. Denn je befähigter der Körper ist, auf vielerlei Weisen erregt zu werden und die äußern Körper auf vielerlei Weisen zu erregen, um so befähigter ist auch der Geist zum Denken (s. die Lehrsätze 38 und 39, Teil 4). Dinge von solcher Qualität gibt es aber, wie es scheint, in der Natur sehr wenig. Zur Ernährung des Körpers, wie es erforderlich ist, ist daher der Gebrauch vieler Nahrungsmittel von verschiedener Natur nötig. Denn der menschliche Körper ist aus sehr vielen Teilen von verschiedener Natur zusammengesetzt, welche einer fortwährenden und mannigfaltigen Ernährung bedürfen, damit der ganze Körper zu allem, was aus seiner Natur erfolgen kann, gleich befähigt sei und folglich auch der Geist gleich befähigt sei, vieles zu begreifen.

§ 28

Um sich aber dies zu verschaffen, dazu würden die Kräfte eines Einzelnen kaum hinreichen, wenn sich die Menschen nicht gegenseitige Hilfe leisteten. – Aller Dinge Inbegriff aber ist das Geld. Daher kommt es, daß der Geist der Menge am meisten von der Vorstellung des Geldes eingenommen wird; weil man sich kaum irgendeine Art der Lust vorstellen kann, mit welcher nicht die Idee des Geldes als Ursache verbunden wäre.

§ 29

Ein Laster ist dies aber nur bei denen, welche nicht aus Not noch aus sonst einer Notwendigkeit Geld erwerben wollen, sondern weil sie die Kniffe kennen, wie man Profit macht, womit sie ungemein großtun. Im übrigen pflegen[349] sie ihren Körper aus Gewohnheit, aber kärglich, weil sie die Summen, die sie auf die Erhaltung ihres Körpers verwenden, als Verlust an ihren Gütern betrachten. – Wer dagegen den wahren Nutzen des Geldes kennt und das Maß des Reichtums nur nach dem Bedarf abmißt, der lebt mit wenigem zufrieden.

§ 30

Da also jene Dinge gut sind, welche die Teile des Körpers in der Verrichtung ihrer Funktionen fördern, und die Lust darin besteht, daß das Vermögen des Menschen, sofern es in Geist und Körper besteht, gefördert oder vermehrt wird, so ist also alles das, was Lust verschafft, gut. Da nun aber die Dinge nicht zu dem Zweck tätig sind um uns mit Lust zu erregen, und ihr Tätigkeitsvermögen sich nicht nach unserem Nutzen richtet, da endlich meistens die Lust sich hauptsächlich auf Einen Körperteil bezieht, darum haben die Lustaffekte (wenn nicht Vernunft und Wachsamkeit dabei sind) und folglich auch die Begierden, die aus ihnen entstehen, meistens ein Übermaß. Dazu kommt, daß wir aus Affekt das für das Wichtigste halten, was in der Gegenwart angenehm ist, und das Zukünftige nicht mit gleichem Affekt des Gemüts schätzen können (s. die Anmerkungen zu Lehrsatz 44 und 60 im vierten Teil).

§ 31

Der Aberglaube dagegen scheint das für gut zu erklären, was Unlust, für schlecht, was Lust verschafft. Allein, wie ich schon gesagt habe (s. Anmerkung zu Lehrsatz 45, Teil 4), niemand als ein Mißgünstiger freut sich über mein Unvermögen und mein Unbehagen. Denn von je mehr Lust wir erregt werden, zu desto größerer Vollkommenheit gehen wir über, und um so mehr sind wir folglich der göttlichen Natur teilhaftig. Und niemals kann[350] die Lust schlecht sein, welche von der Vernunft, unserem wahren Nutzen entsprechend, gemäßigt wird. – Wer sich dagegen von der Furcht leiten läßt und das Gute tut, um das Schlechte zu vermeiden, der wird nicht von der Vernunft geleitet.

§ 32

Das menschliche Vermögen aber ist sehr beschränkt und wird von dem Vermögen der äußern Ursachen unendlich übertroffen. Darum haben wir keine absolute Macht, die Dinge, welche außer uns sind, unserem Nutzen anzupassen. Doch werden wir alles unserem Nutzen Widerstrebende, das uns begegnet, mit Gleichmut ertragen, wenn wir uns bewußt sind, daß wir unsere Pflicht erfüllt haben und daß das Vermögen, welches wir haben, sich nicht so weit erstreckt, daß wir es hätten vermeiden können und daß wir nur ein Teil der Natur sind, deren Ordnung wir folgen. Wenn wir das klar und deutlich einsehen, so wird Der Teil von uns, welcher als Erkenntnis definiert wird, d.h. der bessere Teil in uns, dabei völlig beruhigt sein und in dieser Beruhigung zu verharren streben. Denn sofern wir erkennen, können wir nichts anderes begehren als das, was notwendig ist, und überhaupt nur im Wahren beruhigt sein. Sofern wir daher dieses richtig erkennen, insofern stimmt das Bestreben unseres besseren Teils mit der Ordnung der ganzen Natur überein.[351]

5Ovid, Verwandlungen, VII, 20 und 21.
6Die Heilige Schrift. Die Lehrbücher. Der Prediger Salomo. Kapitel I, Vers 18.

Quelle:

Spinoza: Ethik. Leipzig 1975, S. 254-352.

 

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